22.05.2015
Hans-Günther Schmitt ist 64 Jahre alt und arbeitet seit 20 Jahren in der Lorscher Werkstatt. Fragt man ihn, ob ihn seine Behinderung einschränkt, antwortet er ganz klar: "Nein, ich kann doch alles!" Er hat Trisomie 21, allgemein als Down-Syndrom bekannt.
Dass er seinen Alltag in der Tat wunderbar meistert und ein glücklicheres Leben führt als manch anderer, wird im Gespräch schnell klar. Natürlich braucht er hier und da Unterstützung - aber wer braucht das nicht? Seine Kindheit verbrachte Schmitt, ein gebürtiger Viernheimer, oft im Krankenhaus. Immer wieder musste er sich für lange Aufenthalte mit spezieller medizinischer Versorgung von seiner Familie und den beiden Geschwistern trennen. Das war für beide Seiten nicht leicht. Während er häufig von Heimweh geplagt war, fühlten sich vor allem die Eltern oft hilflos. Das änderte sich, als Hans-Günther Schmitt mit etwa sechs Jahren endlich dauerhaft zu Hause wohnen konnte. Er besuchte sogar die örtliche Grundschule, eine Tatsache, die ihn damals sehr stolz machte. (...). In Deutschland gehört Schmitt - durch Euthanasie im Dritten Reich - zur ersten Generation von Menschen mit Behinderung, die das Rentenalter erreicht. "Unsere Gesellschaft wird jetzt erstmals mit Menschen mit Behinderung im Alter konfrontiert, was ganz neue Betreuungsaufgaben mit sich bringt", so die Behindertenhilfe. Hier seien flexible und individuelle Unterstützungsangebote gefragt. "Das oberste Ziel ist die Teilhabe an der Gesellschaft. Es müssen inklusive Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit dies für alle möglich ist", fordert die bhb. ...
Behindertenhilfe Bergstrasse
gemeinnützige GmbH
Darmstädter Straße 150
64625 Bensheim