28.05.2019
Es soll ein Fest für alle sein: Die bhb verbindet bei ihrem Sommerfest in Lorsch stets Unterhaltung mit Information. Auch die jüngste Veranstaltung lockte viele Besucher auf das Gelände am Starkenburgring. Zu sehen gab es im Laufe des Tages eine ganze Menge, und viel Sonne gab es als Bonus dazu.
„Besser hätte es heute nicht laufen können“, sagte Martin Kersjes über das schöne Wetter. Der Werkstattleiter stand als Moderator immer wieder auf der Bühne und kündigte die Programmpunkte an. Mehrere Gruppen, unter ihnen Tanz- und Gesangsvereine, sorgten dort für Stimmung. Viele Gäste nutzten im Laufe des Tages aber auch die Gelegenheit, um sich bei Führungen über das Betreuungsangebot der Einrichtung zu informieren.
„Unser Angebot hat sich enorm entwickelt“, erzählte Kersjes. Er leitet die Werkstatt in der Klosterstadt nun schon seit ihrer Gründung im Jahr 2011. „Damals hatten wir etwa 80 Klienten, inzwischen sind es rund 130“, so Kersjes.
Finanzieller Träger der Werkstatt, in der hauptsächlich Menschen mit geistiger Behinderung beschäftigt sind, ist der hessische Landeswohlfahrtsverband.
Das inklusive Konzept in Lorsch berücksichtigt nicht nur die Bedürfnisse von Menschen mit geistigen, sondern auch mit körperlichen und/oder psychischen Behinderungen, sofern eine Doppeldiagnose gegeben ist. Die meisten der Beschäftigten wohnen im Kreis Bergstraße. Die Werkstatt beauftragt zudem einen Fahrdienst, der die Menschen hin und nach dem Arbeitstag wieder nach Hause bringt.
„Da wir den Inklusionsgedanken hier besonders großschreiben, möchten wir mit so einem Fest auch dazu beitragen, Schranken zwischen den Menschen abzubauen“, erläuterte Kersjes die Philosophie, die hinter der Veranstaltung steckt. „Es ist eine tolle Sache, wenn die Bevölkerung an so einem Tag den Weg zu uns findet“. Dieser Wunsch hat sich erfüllt, und es waren längst nicht nur Freunde und Angehörige der vor Ort Beschäftigten, die vor der Aktionsbühne feierten.
Kinder und Erwachsene konnten in die bunte Welt der Graffiti-Kunst eintauchen. In einem Hof hinter dem Materiallager konnten sie unter der fachkundigen Anleitung von Jascha Held Leinwände mit Motiven besprühen. Der junge Bürstädter betreibt eine Firma, die im professionellen Stil für Fassadenverschönerungen in der Metropolregion sorgt.
Großes Interesse bestand auch an den Führungen, die stündlich angeboten wurden. Treffpunkt war das Foyer, in dem sich Institutionen präsentierten, die am Standort in Lorsch kooperieren. Zu diesen gehört das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das unter anderem als Träger für junge Menschen zuständig ist, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer gemeinnützigen Einrichtung absolvieren möchten. „Wir beschäftigen regelmäßig FSJler bei uns“, sagte Rolf Neubauer. Er leitete eine der Führungen.
Bei den Rundgängen wurden unter anderem die Werkstätten, die Hallen für Montage und Verpackung und die Wäscherei vorgestellt, die auch für Großkunden im Kreis Bergstraße tätig ist. Und wer ein wenig Ruhe vor dem Trubel suchte, konnte sich eine Auszeit bei einem Heißgetränk im Café Bohne gönnen, das wie die Mensa von den Beschäftigten betrieben wird. ...
Behindertenhilfe Bergstrasse
gemeinnützige GmbH
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