20.08.2021
KREIS BERGSTRAßE. In den Fluren zwischen den einzelnen Gruppenräumen fehlen noch Sitzbänke. Auf dem Hof fahren noch einige Bagger. Doch bereits am Montag konnte die Behindertenhilfe Bergstraße (bhb) in Lorsch ihre neue Tagesförderstätte eröffnen. Allerdings lief auch für die bhb in den vergangenen Monaten nicht alles glatt. Die Corona-Pandemie sorgte für viele Sorgen in den Einrichtungen und Werkstätten.
„Wir hatten anfangs keine Masken oder Schutzvorrichtungen“, erinnert sich bhb-Geschäftsführer Christian Dreiss. Insgesamt arbeiten rund 1000 Personen bei der bhb – Klienten und Hauptamtliche. Wie in jedem anderen Unternehmen mussten die Mitarbeiter entsprechend ausgestattet werden. Die bhb stand zusätzlich vor der Herausforderung, dass sie sowohl beeinträchtigte Menschen betreut als auch Arbeitsplatz für diese ist. Elf Wochen lang verhinderte ein Betretungsverbot den gewohnten Alltag. Klienten durften ihren Job in den Werkstätten nicht ausüben. Dies sorgte für einen Perspektivwechsel der Hauptamtlichen, die in dieser Zeit die Arbeiten übernommen hatten.
Mittlerweile gibt es in den Werkstätten Masken, Desinfektionsmittel und Plexiglasscheiben zur Abtrennung. Auf dem Boden sind stellenweise Einbahnstraßen aufgezeichnet, auch Abstandsmarkierungen wurden auf den Boden geklebt. „Schon bevor es zur Pflicht wurde, haben wir unseren Werkstattmitarbeiten regelmäßige Tests angeboten“, sagt Dreiss. Eine neue Art der Normalität herrscht in der Wäscherei bereits, in den anderen Werkstätten hingegen machen sich Lieferengpässe und Produktionsausfälle bemerkbar.
Glücklicherweise konnte das Virus lange von der bhb ferngehalten werden. Einen Todesfall gab es jedoch im betreuten Wohnen, bedauert Dreiss. „Mittlerweile sind wir seit etlichen Wochen ohne Vorfall“, so der Geschäftsführer. Alle, die eine Impfung wollten, seien mittlerweile mit Vakzin versorgt. Viele über Nachrückertermine und mobile Impfteams. Große Sorge gab es auch um jene Menschen, die in externen Unternehmen arbeiten, jedoch von der bhb regelmäßig betreut werden. Doch bislang ging alles gut. „Wir sind durch die Krise geschwappt und hatten Glück“, resümiert Dreiss.
Über die aktuelle Situation der Behindertenhilfe Bergstraße wollte sich auch die SPD ein Bild machen. Daher führte die Sommertour der Sozialdemokraten in die Einrichtung im Lorscher Starkenburg Ring. Geschäftsführer Dreiss sowie Werkstattleiter Martin Kersjes freuten sich über den Besuch. „Wir leben von den politischen Entscheidungen“, sagte Dreiss. Daher sei ein Besuch vor Ort immer willkommen.
Wegen der Pandemie konnten seit Frühjahr 2020 keine Gruppen mehr zur bhb kommen, auch Feste und Veranstaltungen mussten ausfallen. Bei der SPD Sommertour führte Dreiss nun durch die neuen Räume der Tagesförderstätte sowie die Werkstätten in Lorsch. [...]
- Auszug aus dem Artikel von Bianca Beier für das Starkenburger Echo
Behindertenhilfe Bergstrasse
gemeinnützige GmbH
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