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Fürth.
„Ich liebe es, Gymnastik zu machen und mich zu bewegen“, erzählt Sabine
Keil, die in der Werkstatt der Behindertenhilfe Bergstraße (BHB) in
Fürth arbeitet. Sie und ihre Kollegin Katja Hoffmann haben sehr unter
den Einschränkungen aufgrund der Coronapandemie gelitten. „Wir haben uns
viel weniger bewegt als sonst, selbst in den Wohngruppen konnten wir
kaum Sport machen“, erzählen die beiden Frauen. Im Sommer bot das
Fürther Freibad oder das Freigelände der Werkstätten die Möglichkeit zur
Bewegung. Ein weiteres Angebot ist nun hinzugekommen, das Menschen mit
und ohne Behinderung offen steht: In Zusammenarbeit zwischen Turnverein
(TV) Fürth und der BHB wurde eine neue Gruppe mit Inklusionssport ins
Leben gerufen.
Die
Hintergründe wurden beim Pressegespräch erläutert. Udo Dörsam,
Werkstattleiter der BHB, und Fritz Eisenhauer, Vorsitzender des TV
Fürth, kennen sich unter anderem durch die politische Zusammenarbeit in
der Fürther Gemeindevertretung. Immer wieder haben die beiden auch über
das Thema Inklusionssport gesprochen. Ihre Überlegungen schildert
Eisenhauer so: „Der TV hat die Hallen und die Übungsleiter sowie Sport-
und Reha-Kursangebote am Vormittag, die von allen Menschen besucht
werden können.“ Das ließ sich Udo Dörsam nicht zweimal sagen. Christine
Mahl von der BHB und Beate Dreier vom TV telefonierten daraufhin mit
Krankenkassen und Eltern. Als die Krankenkassen die Zusage erteilten,
den Reha-Sport ihrer Mitglieder mit Beeinträchtigung mit zu finanzieren,
starteten die Kurse.
Die BHB
bot sie ihren Mitarbeitern an, und jetzt sind sie regelmäßig zu Gast
beim TV. Die funktionelle Gymnastik unter der Anleitung von Katja
Dalciceka kommt sehr gut an. „Ich versuche, die Übungsstunden so
abwechslungsreich wie möglich zu gestalten“, sagt Dalciceka.
Ein
Blick in die Übungsstunden: Es ist Donnerstag, zehn Teilnehmer sitzen
auf Stühlen. Zur Musik bewegen sie Beine und Füße oder dehnen den
Oberkörper mit verschiedenen Hilfsmitteln. Zum Abschluss spielte die
Gruppe Ball, mit einem großen bunten Tuch rollt sie den Ball hin und
her. „Mir gefällt’s ganz gut“, sagt Teilnehmerin Katja Hofmann. Sie ist
von Sabine Keil gefragt worden, ob sie mitmachen will. Sabine Keil hat
unter anderem schon Tanz beim TV ausprobiert. „Tanzen und Sport in der
Gemeinschaft machen einfach Spaß“, freut sie sich. Die Sportkurse am
Vormittag passen gut in den Arbeitsalltag der Werkstätten.
Kooperation mit dem FC
Auch
von Inklusionssport in Zusammenarbeit mit dem FC Fürth berichtet Dörsam
beim Pressegespräch. Dort spielen Menschen mit und ohne
Beeinträchtigung miteinander Fußball. Er weiß, dass viele gerne auch
noch andere Ball- und Sportarten ausüben wollen. „Bei allen steckt der
Wunsch dahinter, in der Mitte der Gesellschaft anzukommen“, sagt Dörsam.
Auch die beiden Vertreter vom Werkstattrat wollen über den Sport den
Kontakt zu Bürgern, Gewerbetreibenden und Firmen knüpfen. Ihr Wunsch:
möglichst auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt ihren Lebensunterhalt
zu verdienen. So arbeitet eine ihrer ehemaligen Kolleginnen im
Supermarkt in Lindenfels. Dörsam und Eisenhauer erzählen von Vorurteilen
auf beiden Seiten, wenn Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen sich
begegnen. Sie hoffen daher auf Gespräche und Kooperationen mit weiteren
Sportvereinen in den Gemeinden des Weschnitztals. Haben sich beide
Seiten erst einmal kennengelernt, werden mögliche Vorurteile rasch
abgebaut und auch Freundschaften entstehen. Stolz ist die BHB auf die
betriebsintegrierten Praktika, in die sie ihre Mitarbeiter vermitteln
konnte. Dank ihrer sozialen Kompetenz arbeiten viele auch als Alltags-
und Pflegehelfer. gg
Wer
Interesse hat, am Reha- und Gesundheitssport teilzunehmen, oder eine
andere Sportart anbieten will, der kann sich in der Geschäftsstelle des
TV Fürth in der Schützengasse melden. Telefon: 06253/2392191 oder
E-Mail: info@tv-fuerth.de