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Sonderfüllungen mit Bildern des Künstlers Jürgen Klaban

30.08.2024

Sonderfüllungen mit Bildern des Künstlers Jürgen Klaban

Premiere für ein ganz besonderes Projekt: Das vinocentral bringt gemeinsam mit Griesel & Compagnie, Weingut Schloss Schönberg und der Behindertenhilfe Bergstrasse zwei Sondereditionen mit Künstleretiketten heraus. Ausgewählt wurden dafür zwei Bilder des Bensheimer Künstlers Jürgen Klaban.

Aushängeschild für die Behindertenhilfe Bergstrasse und BehindART

Jürgen Klaban gehört zu den wenigen Künstler*innen mit Behinderung in Südhessen, die ihrer
künstlerischen Tätigkeit in Vollzeit nachgehen und ihre tägliche Arbeit im Atelier ausüben. Möglich
macht das die Behindertenhilfe Bergstrasse, die seit über 2o Jahren Räume und Ressourcen zur
Verfügung stellt.

Die großformatigen Bilder von Jürgen Klaban hängen heute in der Hessischen Staatskanzlei, in
Privatwohnungen, Arztpraxen, Hotels und Büros von Wirtschaftsunternehmen. Damit sind sie zum
Aushängeschild der Behindertenhilfe Bergstrasse sowie der inklusiven Kunstinitiative BehindART
geworden. Im Kleinformat finden sich Klabans markante Figuren nun auch auf den Tischen von
Sekt- und Wein-Liebhaber*innen wieder.

Außergewöhnliches Etikett, besonderer Inhalt

Künstleretiketten haben eine lange Tradition. Als Begründer gilt Baron Philippe de Rothschild, der
nach dem Zweiten Weltkrieg damit begann, Künstler*innen mit der Gestaltung der Weinlabels für
das berühmte Château Mouton-Rothschild zu beauftragen.

Stets zieren Künstleretiketten Flaschen mit besonderem Inhalt. Und so ist es auch hier: Der
Riesling Flor Extra Brut ist der erste Sekt von Griesel & Compagnie, dessen Grundweine unter der
Florhefe ausgebaut wurden. Mit diesem alten Herstellungsverfahren, das heute nur noch beim
spanischen Fino und Manzanilla Sherry sowie beim Vin Jaune im französischen Jura angewendet
wird, hat der vielfach ausgezeichnete Sektmacher Niko Brandner seinem Schaumwein eine neue
Dimension hinzugefügt.

Julien Meissner, Kellermeister von Schloss Schönberg, setzt mit seinem Silvaner Weißer Granit
dem ungewöhnlichen Terroir der Hessischen Bergstraße ein Denkmal. Das weiße, quarzreiche
Tiefengestein stammt von den letzten Ausstößen urzeitlicher Vulkane. Da es nur schwer verwittert, liegt es in den Weingärten direkt an der Oberfläche. Was der Region den Titel UNESCO-Geopark
einbrachte, verleiht den Weinen eine markante Würze.

Zeichen für Wertschätzung und Diversität

Initiator der Aktion ist das vinocentral. Seit mehreren Jahren beschäftigt das Darmstädter
Unternehmen in seinem Weinfachhandel und der angeschlossenen Vinothek zwei junge Männer
mit Behinderung in einem regulären sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. 2020 erhielt
es dafür den Hessischen Landespreis für die beispielhafte Beschäftigung und Integration
schwerbehinderter Menschen.

„Diversität ist uns wichtig“, sagen die Geschäftsführer Michael Bode-Böckenhauer und Alexander
Marschall. „Eine ausgezeichnete Flasche Sekt bzw. Wein mit dem Werk eines Künstlers mit
Beeinträchtigung auf dem Etikett setzt ein Zeichen für mehr Wertschätzung und Vielfalt in unserer
Gesellschaft. Zudem führen wir damit mehrere lokale Projekte zusammen, die sich für die Region
engagieren. Das hat uns großen Spaß gemacht.“

Künstler Jürgen Klaban

Gespräch mit Christian Dreiss, Geschäftsführer Behindertenhilfe Bergstrasse gGmbH

Wie sieht der Arbeitsalltag im Atelier aus?

Die Ateliers unserer Vollzeitkünstler Jürgen Klaban und Marc Oden liegen im Erdgeschoss unserer
alten Jugendstilvilla direkt unter den Büros der Geschäftsführung.

Dort arbeiten sie von Montag bis Freitag jeweils sechs Stunden. Die Räume haben große Fenster,
meist läuft Musik und es gibt Kaffee. Es herrscht eine besondere Atmosphäre.

Begleitet werden die beiden von Ralf Thomas-Rogala. Auch wenn der Kontakt meist nur kurz ist,
weil Jürgen und Marc sehr professionell arbeiten, ist es wichtig für sie, mit ihm in Verbindung zu
stehen. Sie wissen, dass sie sich als Künstler erleben dürfen. Dieses Vertrauen lässt Entwicklung
zu. Und so haben sich auch ihre Bilder im Laufe der Jahre immer wieder verändert. Jürgen Klaban
malt heute auf den riesigen Formaten sehr kleinteilig, an einem großen Bild arbeitet er zwei bis
drei Monate.

Die Behindertenhilfe Bergstrasse ist eine der wenigen Einrichtungen in Südhessen, die zwei
Vollzeitkünstler beschäftigt. Warum gibt es das nicht öfter?

Kunst benötigt Zeit und Raum, das gilt für alle Künstler*innen, aber für Menschen mit
Behinderung ist es deutlich schwieriger, diese Voraussetzungen selbst herzustellen. Deshalb muss
es von der Leitung und dem Träger einer Einrichtung unterstützt und ermöglicht werden. Das ist
leider keine Selbstverständlichkeit. Denn es braucht nicht nur den Willen, sondern auch finanzielle
Mittel. Viel passiert im Ehrenamt.

Neigung und Wertschätzung unsererseits haben eine große Rolle dabei gespielt, dass wir den
persönlichen künstlerischen Ausdruck in der Behindertenhilfe Bergstrasse als gleichwertige Arbeit
akzeptiert und etabliert haben.

Aber auch wir müssen die Räumlichkeiten – also die Ateliers und die zusätzliche Etage, die wir für
die Lagerung der Gemälde angemietet haben – jedes Jahr aufs Neue rechtfertigen und verteidigen.
Die Ausstellungen schaffen öffentliche Aufmerksamkeit und Zugang zu den Menschen. Das hilft,
um Kunst in den Einrichtungen zu verankern und fördert die soziale Teilhabe in der Gesellschaft.
Es ist ein langer Weg, aber die Kraft der Bilder spricht für sich.

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Kontakt

Behindertenhilfe Bergstrasse
gemeinnützige GmbH

Darmstädter Straße 150

64625 Bensheim