21.03.2024
Die meisten Menschen tragen 46 Chromosomen in sich, manche jedoch auch 47. Und bei vielen von ihnen ist es das 21. Chromosom, das dreifach vorkommt. Darum wird diese genetische Besonderheit Trisomie 21 genannt oder – nach John Langdon Down, dem ersten Mediziner, der das Syndrom ausführlich beschrieb – auch Down-Syndrom.
In Deutschland leben heute rund 50.000 Menschen mit Down-Syndrom, weltweit tritt das Phänomen durchschnittlich bei einer von 800 Geburten auf.
Bei der Behindertenhilfe Bergstrasse gGmbH sind insgesamt 62 Personen mit Down-Syndrom beschäftigt, darunter 24 Menschen in Bensheim, 22 in Fürth und 16 am neuesten Standort in Lorsch. Damit machen Menschen mit Down-Syndrom knapp zehn Prozent der Beschäftigten mit Behinderungen des viertgrößten Arbeitgebers im Kreis Bergstraße aus. „Die Art der geistigen, seelischen oder körperlichen Beeinträchtigungen spielt für uns als bhb allerdings keine Rolle“, sagt Geschäftsführer Christian Dreiss. „Für uns stehen die Stärken eines jeden Menschen im Vordergrund und wir versuchen, auf Grundlage der Interessen und Fähigkeiten einen geeigneten Arbeitsplatz für jeden zu finden.“
Bunte Vielfalt bei der Job-Wahl
Die Arbeitsbereiche der Menschen mit Down-Syndrom sind so vielfältig wie die Personen selbst. So arbeitet Johannes Wemmer beispielsweise in der Schreinerei, Johanna Folger in der Küche und Kathrin Taufertshöfer und Michaela Rosenwald sind Kolleginnen in der Arbeiten+-Gruppe, die das IdeenReich, den kleinen Laden der bhb, mit bunt bemalten Produkten versorgt.
Zwei junge Frauen mit Trisomie 21 sind außerdem auf sogenannten Betriebsintegrierten Beschäftigungsplätzen (BiB) beschäftigt und arbeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in der Kinderbetreuung und der Hauswirtschaft. Der Fachdienst für berufliche Integration fördert und begleitet den beruflichen Werdegang der beiden Lorscher Werkstatt-Beschäftigten dabei kontinuierlich.
Die Anzahl der neuen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Down-Syndrom ist aber rückläufig. Grund dafür ist die Pränataldiagnostik; neun von zehn Schwangerschaften, bei denen der Verdacht auf Down-Syndrom vorliegt, werden Schätzungen zufolge abgebrochen.
Welt-Down-Syndrom-Tag wird seit 2012 begangen
Der 21. März wurde 2012 von den Vereinten Nationen (UN) offiziell zum Welt-Down-Syndrom-Tag erklärt, um das öffentliche Bewusstsein für die Thematik des Down-Syndroms zu steigern. Der 21.3. wurde dabei keinesfalls zufällig ausgewählt. Die Zahlen 21 und 3 stehen dafür, dass bei den betreffenden Menschen das Chromosom 21 nicht doppelt, sondern dreifach vorkommt.
Behindertenhilfe Bergstrasse
gemeinnützige GmbH
Darmstädter Straße 150
64625 Bensheim